Friedl Holzer-Kjellberg (1905-1993) wurde in Leoben geboren, sie war gebürtige Österreicherin. Ihre Ausbildung zur Keramikerin absolvierte sie in Graz, und mit 19 Jahren zog sie nach Finnland. Für eine Keramikerin waren die ARABIA-Werke die naheliegendste Anlaufstelle, dort also begann sie ihre Berufslaufbahn und sollte 46 Jahre lang sowohl die Manufaktur als auch später das Museum prägen. Neben Studiokeramik entwarf sie auch ein umfangreiches Porzellanservice in einer alten Technik, die als Reisporzellan bekannt ist. Es heißt, dass Holzer-Kjellberg im Wiener Museum für Angewandte Kunst beim Zeichnen von Exponaten für Studienzwecke auf chinesisches Reisporzellan gestoßen war, das sie animierte, diese alte (12. Jhdt.), den so, ursprünglich persische Technik ab 1939 bei ARABIA wieder aufzugreifen und aus überlieferten Rezepturen die von ihr angestrebte, feine Zusammensetzung der Porzellanmasse zu entwickeln.
Zwar ist es nicht alt, aber gut: Thomas Feichtners (*1970, A) Besteck Fina aus dem Jahr 2011. Und weil ja Besteck zu meinen Favoriten auf dem Gebiet von Alltagsgegenständen gehört, mein Laden für skandinavisches Vintage Design der 1950er bis 60er Jahre in Wien steht (noch dazu ums Eck von Feichtners Studio) und die alten nordischen Klassiker ruhig ein wenig zeitgenössische Konkurrenz aus Österreich vertragen können, nehme ich ab sofort Fina in mein Sortiment auf.
Zum Auftakt findet am 11.11. gemeinsam mit Thomas Feichtner im designqvist eine kleine Präsentation seines Bestecks statt, Näheres dazu unter Menüpunkt Veranstaltungen. Sozusagen als amuse gueule gibt’s hier schon einmal einen ausführlichen Blogartikel:
Thomas Feichtner hat mir freundlicherweise viele Vorstufen seines Bestecks zur Verfügung gestellt, so nutze ich die Möglichkeit und zeige weiter unten die Entwicklung von der Skizze bis zum polierten Endprodukt.
Orrefors war eine der ganz großen Glashütten Schwedens. 1726 als Eisenwerk beginnend, wurde an dessen Stelle 1898 die Orrefors Glasmanufaktur von Johan August Samuelsson gegründet. Beinahe mehr aus Zufall heraus, eigentlich eher, um die Holzabfälle der Waldbewirtschaftung gewinnbringend zu nutzen, wurden hier zwei Glashütten errichtet. Das Fortbestehen einer der beiden Glashütten Jahre später war dem Unwillen des damaligen Besitzers Johan Ekman geschuldet, der bei der Übernahme 1913 nicht mehrere Dutzend Arbeitsplätze und ein gut funktionierendes Werk schließen wollte. Und der, gemeinsam mit seinem Verwalter Albert Ahlin, schließlich der Faszination der Glasherstellung verfiel.
Ein Glasmeister treibt einen Kelch (Foto: John Selbing) Weiterlesen
Im vorangestellten Blogpost ging es um den aufwändigen und komplexen Herstellungsprozess von lupenreinem, völlig farblosem Glas. Hier kommt nun ein wenig Anschauungsmaterial zur Theorie: